Angelika March-Rintelen

Neuss

Begründung der Jury

Die Künstlerin Angelika March-Rintelen überzeugte die Jury durch ihre eigenwillige konzeptuelle Arbeit im Dienste einer ganz persönlichen, aber traditionell durchaus anschlussfähigen Wunderkammer. Ihre zarten und oft kleinformatigen Objekte entstehen als »Papierschneiderei«, biologische Präparate und Modelle. Insbesondere die lebenslange Beschäftigung mit Flora und Fauna kennzeichnet eine Konzentration auf sinnstiftende Analogien zwischen alltäglicher, religiöser und künstlerischer Lebenswelt.

Daraus entsteht eine ganz eigensinnige Phänomenologie, die durchaus als „Artistic Research“ avant la lettre bezeichnet werden kann. Oberflächlich gesehen irrtümlich mit schlichter Bastelei zu verwechseln, erweist sich das zarte Material der von March-Rintelen geschaffenen Objekte oftmals als Träger schmerzhafter und eindringlicher existenzieller Erfahrungen. Bei näherer Betrachtung erweisen sich diese Miniaturen als ungemein kohärent und als Einladung zur Reflektion von Diesseits und Jenseits anhand jedes noch so kleinen Details des langsam und mühselig gewachsenen Werkes.

Vita

1952 / geboren in Neuss

1971-1976 / Studium an der Staatl. Kunstakademie Düsseldorf, Abt. Münster, Staatsexamen, Meisterschülerin von Prof. Timm Ulrichs

1976-1980 / Biologiestudium

1993-1994 / Schnittkonstruktion an Modefachschulen Düsseldorf/München

2000 / Kostümbildnerin, München, Junges Landestheater Bayern

Seit 1981 / Ausstellungstätigkeit

Einzelausstellungen (Auswahl)

2023 / con brio ma serioso, Kunstforum St. Clemens, Köln; Katalog

2022 / Arboretum, Sittard-Galerie Düsseldorf

2021 / filmreif, Kulturforum Alte Post, Städtische Galerie Neuss

2018-2019 / Treibhaus, Kulturbahnhof Kreuztal

2012 / Zu Zweit, Künstlerbunker Leverkusen mit Michael Rintelen